Beim Sonnenschutz werden die Außen- und Innenbeschattung unterschieden, je nachdem, auf welcher Seite des Glases der Sonnenschutz montiert ist. Außenbeschattung (zum Beispiel Markisen) ist in der Regel wirkungsvoller und bietet zudem Sichtschutz.
Auch Maßnahmen der Innenbeschattung (untergesetzte Markise, Vertikal-Jalousien, Textil-Stores, reflektierende Folien) können sehr dekorativ sein. Hier ist zu beachten, dass der Wirkungsgrad des Sonnenschutzes geringer und der Lüftungsbedarf wegen der Aufheizung zwischen Glasscheibe und Innenbeschattung größer ist. Auch Pflanzen können zusätzlich für Beschattung sorgen.
Auch eine ausgefahrene Markise unter ihrem Terrassendach bietet perfekten Sonnenschutz für Ihre überdachte Terrasse.
Bei einem Wohn-Wintergartenbau ist eine professionelle Beratung und Bauleitung unverzichtbar.
Wenn man den Wintergarten ganzjährig nutzen möchte, müssen Sie Ihren Wintergarten richtig Belüften und extreme Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen zwischen Innen- und Außenraum ausgeglichen werden. Auch die angrenzenden Räume werden von den klimatischen Bedingungen im Wintergarten beeinflusst. Ein schlecht gebauter Wintergarten kann – neben Schäden am Haus – auch klimatische Unannehmlichkeiten verursachen wie zum Beispiel unerträgliche Hitze im Sommer, abgestandene Luft oder Feuchtigkeitsniederschlag an den Scheiben. Mit Heizen, Lüften und einem Schutz vor Sonne kann das Klima individuell beeinflusst werden. Die Wintersonnenstrahlen alleine können den Raum nicht ausreichend aufheizen. Es ist sinnvoll, das Heizsystem im Wintergarten an jenes im Wohnhaus anzupassen. Die Heizung sorgt neben angenehmer Wärme dafür, dass die Tauwasserbildung an den Fenstern vermieden wird. Besonders effektiv sind Heizquellen in der Mitte des Raumes, dort, wo sich Menschen regelmäßig aufhalten. Lüftungsanlagen müssen fixer Bestandteil aller Bemühungen um ein wohnliches Klima sein. Feste Regeln für die Dimensionierung der Lüftung gibt es nicht. Eine Faustregel besagt, dass rund 10 Prozent der Glasflächen zu öffnen sein sollten. Prinzipiell können zwei Lüftungsarten unterschieden werden: Die natürliche Lüftung nützt den natürlichen Auftrieb warmer Luft.
Kältere Zuluft strömt durch Lüftungsklappen in Bodennähe in den Raum und entweicht als warme, verbrauchte Luft durch Öffnungen in Deckenhöhe. Die Vorteile hierbei sind, dass es keine Eigengeräusche und keinen unangenehmen Luftzug gibt. Die Nachteile: Es ist ein Temperaturunterschied zwischen Außen- und Innenluft von rund 5 Grad Celsius notwendig, Dachklappen können im Winter vereisen und die Beschattung muss auf die Lüftungsklappen Rücksicht nehmen.
Die mechanische Lüftung wälzt die Luft mittels Gebläse um, das in der Regel in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchtigkeit gesteuert werden kann. Entscheidend bei der Auswahl der Geräte ist die sogenannte Luftwechselrate. Bei Außenbeschattung sollte die Luft pro Stunde sieben- bis zehnfach gewechselt werden, bei Innenbeschattung wegen der Wärme zwischen Glas und Behang deutlich öfter, rund bis 15-30fach. Die Vorteile: witterungsabhängig, kein Temperaturunterschied zwischen innen und außen zu berücksichtigen. Die Nachteile: Stromverbrauch, Wartung, Gerätegeräuschentwicklung, sichtbare Investition. Wichtig: Alle Fenster, Türen und Klappen, die zu öffnen sind, müssen in diesem Zustand auch gut fixiert werden können. Es sollte an eine zusätzliche Möglichkeit der Belüftung aller hinter dem Wintergarten liegenden Räume gedacht werden.
In der Praxis bietet sich häufig eine Kombination aus beiden Varianten an, in der die natürliche Lüftung bei Bedarf durch ein Klimagerät unterstützt werden kann.
Entscheidungen, welche Materialien für den Bau eines Wintergartens verwendet werden sollen, müssen getroffen werden: Holz, Kunststoff, Aluminium und Glas sind hier möglich. Holz erfüllt alle Anforderungen biologischer Bauweise, bedarf aber hoher Pflege.
Aluminium oder Kunststoff sind weitestgehend wartungsfrei. Welche Funktionen sollen Fenster und Türen haben: Dachgleitfenster, Drehkippfenster, Schiebe- oder Falttüren? Schrägdächer erhöhen zwar den Wärmegewinn, verursachen jedoch höhere Baukosten und große Temperaturschwankungen, die bei der Belüftung beachtet werden sollten. Zu achten ist außerdem auf dichte Ausbildung des Fundaments und des Bodens, damit keine Feuchtigkeit in das Mauerwerk des Hauses und in angrenzende Räume dringen kann. Der Boden sollte außerdem über hohe Wärmespeicherung und eine darunter liegende Wärmedämmung verfügen.
Das Glas hat eine besondere Bedeutung: Auf der einen Seite dient es dazu, dass im Sommer nicht zuviel Hitze ins Haus gelangt, auf der anderen Seite im Hinblick auf die Wärmedämmung, wenn es darum geht, dass nicht zuviel erwärmte Luft abfließt. Heiz- und Lüftungssysteme bieten Lösungen, die auch das Beschlagen von Scheiben verhindern. Eine Verglasung mit speziellen Wärmedämmgläsern ist grundsätzlich sinnvoll.
Bei der Errichtung eines Wintergartens sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Himmelsrichtungen zu beachten.
Die Nordseite hat folgende Vorteile: keine Überhitzung, Sonnenschutz ist kaum notwendig, geringer Energiegewinn über passive Solarenergie, sofern der Wintergarten nicht extra beheizt wird. Der Nachteil: Ohne Heizung ist der Wintergarten nicht ganzjährig nutzbar. Als Büroraum oder Atelier ist der Wintergarten an der Nordseite zu nutzen.
Die Vorteile der Ostseite: geringe Überhitzungsgefahr, Morgensonne, wird im Lauf des Vormittags warm. Die Nachteile: kühlt mit Beginn des Nachmittags aus, die Wärmespeicherung hält nicht bis in die Abendstunden. Als Frühstücksraum oder ganzjähriger Wohnraum ist er nutzbar und ist sehr vorteilhaft für Pflanzen.
Die Westseite hat den Vorteil, dass Wärmespeicherung bis in die Abendstunden möglich ist. Die Nachteile: keine Morgensonne und erst im Laufe des Tages erwärmt sich der Wintergarten. Nutzen lässt sich dieser Teil bevorzugt in den Abendstunden und ist ganzjährig bewohnbar.
Die Südseite hat viele Vorteile: hoher Gewinn an passiver Solarenergie, hoher Wärmegewinn, der im Winter und in der Übergangszeit auch für die übrigen Wohnräume genutzt werden kann. Aber: Hierbei ist besonders zu beachten, dass der Wohnraum nur bei sehr guten Sonnenschutzmaßnahmen genutzt werden kann.
Wer einen Wintergarten baut, sollte sich zunächst überlegen, welchen Zweck er erfüllen soll. Er kann als erweiterter Wohnraum, als Gewächshaus oder auch als Spielbereich dienen. Wichtig ist, welche gewünschte Hauptfunktion erfüllt werden soll: Soll mehr Wohnfläche geschaffen werden, mehr Licht ins Haus geholt werden oder soll ein Pflanzenparadies im Haus entstehen? Wichtig ist auch, wo der Wintergarten an das Wohnhaus anschließt, besonders für die Wärmedämmung und die Innengestaltung. Spezialisten informieren über die jeweiligen Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz.
Ein Wintergarten ist baubewilligungspflichtig. Bei der Baubehörde (Gemeindeamt) kann man sich erkundigen, in welcher Form ein Wintergarten auf dem jeweiligen Grundstück errichtet werden darf. Je höher ein Wintergarten ist, desto geringer ist die Hitzestauentwicklung, ideal sind zwei Raumhöhen. Eine Grundfläche ab 15 Quadratmetern ist für einen Wohnwintergarten die ideale Größe.
Kunststoff-Profile im Wintergartenbau verdanken ihren Ursprung dem Kunststoff-Fensterbau. Als kostengünstiges und pflegeleichtes Material sind sie vor allem bei kleineren Glasbauten besonders beliebt und werden oft eingesetzt. Große Spannweiten und Höhen sind z.B. durch die Verwendung einer Aluminiumdachkonstruktion möglich. Eindeutiger Vorteil von Kunststoff-Profilen sind die Feuchte- und UV-Beständigkeit, die ohne aufwendige Oberflächenbehandlung gewährleistet ist.
Aluminium ist ein deutlich leichtes Material bei hoher Tragefestigkeit – es läßt sich einfach zu anspruchsvollen Profilen verarbeiten. Zudem können mit Aluminium große Spannweiten mit relativ schlanken-filigranen Profilen gemeistert werden. Als Rahmenmaterial muß Aluminium zu Profilen mit thermischer Trennung verarbeitet werden. d.h., daß zwei Hohlkammernprofilhälften durch innliegendes Dämmaterial getrennt werden, sodaß der Wärmefluß von innen nach außen deutlich verringert wird – Isolierungsschutz. Besonders im Außenbereich bewährt sich Aluminium hervorragend, da die Oberfläche unter dem Einfluß von Sauerstoff oxidiert und somit von alleine einen Schutzmantel gegen Wind und Wetter bildet. Eine spezielle Einbrennlackierung verbessert zudem die Optik der Oberfläche langfristig.